Fotos: Erika Hartmann; Rolf Handke; Alfred Berking; Uschi Dreiucker; neurolle-Rolf / pixelio.de
Die Eibe lebt außerhalb der Zeit. Ein heiliger Baum. Alterslos. Weisheit. Ewige Jugend. Sie ist fest verwurzelt in der Gegenwart und erschafft sich immer wieder neu. Sie steht für den Wandel und wir seit jeher auf Grabstätten angepflanzt, um die Seelen zu begleiten, auf dass sie wieder geboren werden.
Sie wächst langsam und hat ein tief reichendes und weit verzweigtes Wurzelsystem und ist der schattenverträglichste Baum Europas und gedeiht ab einem bestimmten Alter überall. Ihr kann fast nichts etwas anhaben. Selbst exponierte Standorte, trockene Böden oder Luftverschmutzung kann sie ausgeleichen. Eiben können 2000 Jahre alt werden - eine der ältesten Bäume wird auf 8000 Jahre geschätzt.
Die Botschaft ist Transformation. Sei bereit, dich neu zu gebären. Immer wieder.
Eiben sind in allen Teilen giftig, mit Ausnahme der wunderschönen roten Früchte. Doch Vorsicht - nur das Fruchtfleisch ist ungefährlich, schon der Kern enthält das gleiche Gift, wie alles anderen Baumbestandteile. Es ist ein starkes Gift, in kleinen Dosen kann es Heilmittel sein, ansonsten ist es tödlich.
Die Eibe bringt uns damit in Kontakt mit unseren tiefsten Ängsten, der Angst vor dem Tod, der Trennung. Die Eibe kann den Schleier von der Wirklichkeit wegziehen. Sie zeigt uns, welche "Leichen" wir mit uns herumtragen. Das können Meinungen, Pläne, Visionen sein, die sich längst überlebt haben. Eiben bringen uns zum Wesentlichen und rufen uns dazu auf, alles Überflüssige beiseite zu lassen. Es geht nicht darum, sich schnell dem Neuen zuzuwenden, sondern das Alte richtig zu beenden. Erst dann kann es blühen.