Fotos: Gabi Hartmann; JouJou; Paul Marc; Gerina19_22; Sylvia-Verena Michel / pixelio.de


Erlen wachsen dort, wo kein anderer Baum gute Lebensbedingungen findet - in den Uferzonen von Bächen, Flüssen und Mooren. Wasser ist ihr Element. Doch gleichzeitig festigt wie mit ihren tiefen, weit verzweigten Wurzeln das gesamte Ufer. Die Erle ist Grenzgängerin zwischen den Elementen. Sie vermittelt und fördert den Austausch. Sie bringt uns Menschen in Kontakt mit unseren Gefühlen, unserer inneren Natur und unserem höheren Selbst. 

 

Erlen haben in Mythen und Sagen immer eine unheimliche Rolle. Sie ist an Orten zu Hause, die Menschen meiden. Besonders ihr Bluten, wenn sie verletzt ist, hat ihr viele Geschichten zugeschrieben. Sie verkörpert auf gewisse Weise unsere Schattenanteile, die im Unterbewußten wirken. Menschen, die schlecht über sich selbst denken und sich gern mit Selbstvorwürfen überschütten, können in der Energie der Erle zu ihren lichten Anteilen zurückfinden. Ihr Platz, am fließenden Wasser weist darauf hin - sie stärkt uns, wie ein frischer Bach. Unbewusstes wird durch das Wasser gewandelt, negative Selbstbilder weichen auf und werden fortgewachsen. Erlen bringen Licht, auch in dunkelste Tiefen. Es kann sein, dass wir für eine Weile bluten, doch wir können auf die heilenden Kräfte vertrauen. Geduldig, wie die Erle. 

 

Bei der Erle hängen Alt und Neu eine Zeit lang am selben Zweig. Die Zapfen des Vorjahres und männliche und weibliche Kätzchen des Frühlings treffen sich. Der Wandel wird augenscheinlich. Und genau er ist es, der das Leben erst lebendig werden lässt. Gäbe es keine Veränderung, stände alles still. Und so ist auch unser innerer Wandel ein Segen, vor dem wir uns nicht fürchten, sondern den wir uns ganz hingeben können. 

Heilarbeit für Menschen, Orte und die Erde 0