Fotos: Kurt F. Dominik; Dorothea Jacob; Uschi Dreiucker; Martin Jäger; Urlich Velthen / pixelio.de
Mit ihrer wunderschönen weißen Rinde, die in der Jugend glatt und später rissig wird, ist die Birke unverkennbar. Der Baum ist selbst luftig und hell. Er braucht auch Licht. In dunklen Wäldern kann sie nicht wachsen. Eine Birke wird nur selten älter als 120 Jahre. Es passt zu ihrem Wesen - wie der Wind zu wehen und wieder zu gehen, nachdem ihre Arbeit, die Verbesserung des Bodens, getan ist. Die Birke ist ein Pionierbaum. Sie besiedelt als einer der ersten Bäume brachliegende Flächen und steht so auch für den Menschen bei der Besiedlung von Neuland an der Seite. Sie kann mit hartem Fels, Sandboden und saurem Moor zurechtkommen. Ihre flachen Wurzeln zeigen, dass ihre Nahrungsquelle nicht in den Tiefen des Bodens gesucht wird, sondern an der Oberfläche. Mineralien erhält sie von Pilzen. Sie wächst auch auf feuchtesten Böden und wirkt dort entwässernd. Außerdem ist sie winterhart, wie kein anderer Baum. Selbst eisige Winter können ihr nicht schaden, denn ihre luftgepolsterte Rinde ist ein guter Kälteschutz.
Die Birke ist die uralte, ewig junge Amme des Lebens. Sie hellt die Landschaft auf und das Gemüt. Ihr Geist ist der Funke der Urmutter, die alles Leben gebärt und hütet. Sie verjüngt, tröstet und erinnert uns an die Erneuerungskraft der Natur. Alles verwandelt sich zum richtigen Zeitpunkt. Ein Neuanfang ist immer möglich. Die Birke hilft uns, die Zeichen der Zeit zu erkennen, uns für Unbekanntes zu öffnen, uns zu reinigen, Platz zu schaffen, für das, was neu kommen will.
Vorstellungen anderer, Erwartungen und eigene Ansprüche können mit ihrer Kraft gehen. Sie nimmt die Angst vor dem Fließen des Lebens und dem Wechsel des Lichts. Sie lehrt, mit der frischen Brise zu schwingen und uns zu verwandeln. In Leichtigkeit und Unbeschwertheit.