Tag 9 - Von Bad Kohlgrub nach Bad Tölz

Entfernung: ca. 60 Kilometer

ca. 400 Hm ↓, ca. 150 Hm ↑

Traumwetter. Wunderbares Bio-Frühstück. Ein toller Start in den Tag. Dieser erste Teil des Weges heute - grandios. Es geht durch den Wald, stetig bergab. Ich rollere und rollere durch meine Lieblingslandschaft auf diesem Radweg bis hinein nach Eschenlohe. 

 

Dann wandelt sich alles. Es wird mühsamer. Voller. Straßennäher. Autobahnnäher. Münchennäher. Menschennäher.

 

Kochel. Nein, kein Bleiben hier. Die Autos peitschen durch den Ort und füllen ihn mit ihren Motoren. Nur der See ist halbwegs idyllisch. Wenn ich mir die Spaziergängerscharen wegdenke. Benediktbeuern. Hölle. Alle Welt ist auf Ausflug. Das Lokal hier, proppenvoll und Bahnhofshallenlaut. Aber ich brauche eine Pause. Irgendwie. Ein Stück weiter, im Ort finde ich einen Gasthof. Auch hier dauert es ewig, aber ich habe endlich wieder etwas im Magen. Und überlege, wie weit ich noch möchte. Am liebsten würde ich ganz weit weg sein von diesem Gewusel. 

 

Es wird schlimmer. Der Radweg geht kräftezehrend bergan und landet direkt neben der Hauptstrasse. Kleine Fliegen überfallen mich in Scharen und wollen unbedingt in meine Augen hinein. Und neben mir toben Autos vorbei. 

 

Bad Tölz. Ostermarkt. Auch hier ist alles überfüllt. Ein Zimmer? Ja, es gibt eines. Das ungemütlichste, kälteste und am herzlosesten Dekorierte, das sich meine Phantasie ausmalen kann. Nun gut, für eine Nacht und mitten im Ort. Ok. Dafür sind die Besitzer zumindest halbwegs herzlich. Italienisch herzlich. Und das tut eigentlich ganz gut. 

 

Beim Abendspaziergang entdecke ich meine Essensgelegenheit. Thailändisches Take-Away und lasse den Tag an den Isarauen ausklingen. Zusammen mit arabischen Familien.

Heilarbeit für Menschen, Orte und die Erde 0