Stonehenge - 2012 - Äußerer Kreis

Fünf Jahrtausende lang stehen diese Steine auf den Salisbury Plains. Fünf Jahrtausende. Sie waren einmal weithin sichtbar. Und sie standen allein in dieser ungeheuer kraftvollen Landschaft.

 

Heute ist Stonehenge umgeben von Straßen. Eine viel befahrene Hauptstraße führt von Salisbury hinüber. Mich emfpängt sie mit Stau. Ein drei Kilometer langem Stau, der hier zur täglichen Normalität gehört und mich fast zur Verzweiflung treibt. Eine kleinere - nicht weniger befahrene Straße zweigt ab. Von ihr geht es zum Parkplatz.

 

Die Steine stehen auf der anderen Seite der Straße. Eingezäunt. Dezent - mit einem niedrigen Zaun, aber - deutlich. Nur im Rahmen von besonderen Führungen darf man - ausschließlich in einer Gruppe - auch hinein in ihren Kreis. Direkt nebenan laufen die beiden Straßen vorbei. 

 

Die Salisbury Plains, die Landschaft, in der sie stehen, ist Militärgebiet. Große Flächen sind von der Armee in Beschlag genommen. Panzerspuren führen hindurch. Kasernen stehen überall. Hier ist alle Kraft und Konzentration gefragt, um überhaupt noch etwas fühlen zu können von dem Platz. 

 

Dazu kommt - Stonehenge ist von Menschen überlaufen. Und ich meine wirklich überlaufen.

Es sind wahre Massen von Leuten, die diesen Ort sehen und fühlen möchten. Sie kommen zu Besuch. Sie stellen ihre Caravans um das Gelände herum ab. Sie übernachten dort. Wollen dem Ort nahe sein. Ich kann sie gut verstehen. Die Anziehung ist trotz aller Störfeuer magisch. Selbst die Tatsache, dass man hier Eintritt zahlen muss, tut der Magie keinen Abbruch. 

 

Ich gehe, inmitten eine Schar von Japanern und Spaniern hinüber, durch den Tunnel, auf die andere Seite. Meine Schritte halten von ganz allein an. Sie sind so nah. So unglaublich groß. In mir ist Erkennen, Ehrfurcht. Ich sehe Schönheit, Kraft, Würde. Und ich kann mich kaum satt sehen. Um mich herum fluten Kommentare in allen Sprachen dieser Erde. Jeder verleiht seinen Gefühlen, seinen Zweifeln, seinen Gedanken Ausdruck. Fast zwanghaft. Die Steine fordern heraus. Sie fordern den denkenden Verstandesmenschen heraus, Erklärungen zu versuchen. Für meine Ohren klingen sie alle fantastisch. Ich konzentriere mich auf meine Stärke - auf's Fühlen. Ich lasse mich umfluten von der Schönheit und Einmaligkeit dieses Ortes. Gehe um den Kreis herum. Langsam. Ganz langsam. Mit jedem Schritt ändert sich das Bild. Mit jedem Schritt ändert sich die Energie. 

 

Ich würde diesen Ort so gern allein fühlen. Ganz allein. Mitten drin stehen. Ohne Straßen, ohne Menschen, ohne Lärm. So, wie damals. Aber, es geht nicht.

 

Mir bleibt nur eine Bank, ganz am Rand des zweiten Zaunes, der das gesamte Gelände umgibt. Vor mir sehe ich die Menschen, ihr Kommen und Gehen. Und ich konzentriere mich wieder - auf die Steine. Und endlich, endlich höre ich sie. Endlich sprechen sie. Nach fast einer halben Stunde an diesem Platz dringt ihre Stimme zu mir. Es ist nur ein Satz, doch er hat eine Kraft, die in mir einen Vulkan an Gefühlen auslöst.

 

"Alles ist möglich."

Ich lasse die Weisheit und die Tiefe dieser Worte in jede Zelle meines Körpers fluten. "Alles ist möglich." Und ich spüre zum ersten Mal ganz bewußt und ganz tief die absolute Grenzenlosigkeit meiner Möglichkeiten. Die absolute Grenzenlosigkeit aller Möglichkeiten.

 

Es gibt keinen Traum, der nicht Realität werden kann. Es gibt keine Realität, die zu fantastisch ist. Es gibt kein Ende meiner Kraft und meiner Fähigkeiten. Wann immer ich eine Grenze erreicht habe, wird sich ein neuer Horizont öffnen. Wo immer eine Sackgasse zu sein scheint, wird sie sich als Beginn eines neuen Weges entpuppen. Wann immer ich glaube, am Ende zu sein.... wann immer wir als Menschen glauben, am Ende zu sein, wird sich daraus ein neuer Anfang weben. Es ist niemals das Ende. Weil es kein Ende gibt. 

 

Diese Erde ist nicht am Ende.

 Diese Menschheit ist nicht am Ende.

 England ist nicht am Ende.

 

Wir stehen an einem neuen Anfang.

 Wenn wir daran glauben.

 So, wie an unsere Kraft.

 An unser Herz.

 An unsere Liebe.

 

Alles ist möglich.

 

In diesem Augenblick sehe ich den Lichtstrahl. Der ganze Kreis ist erleuchtet vom Licht, dass aus der Erde steigt, in den Himmel hinauf. Und ich fühle - die Verbindung ist da. Stonehenge ist wieder da. Die Botschaft ist angekommen, sie ist verstanden. Ich kann weiter gehen.

Stonehenge - 2013 - Innerer Kreis

Eine Geführte Tour nach Stonhenge? Warum? Es ist die einzige Möglichkeit, den inneren Steinkreis von Stonehenge zu betreten. Und so finde ich mich - zusammen mit vierzig Amerikanern und einem englischen Guide und Lehrer - in einem Bus wieder, der mich an einen der heiligsten Plätze fährt, die ich kenne. Am liebsten wäre ich hier ganz allein. Mitten in einer Vollmondnacht. Ich würde gern viele, viele Stunden im Zentrum des Kreises liegen und alles fühlen, was da sein will. Still. Friedlich. 

 

Das hier ist das blanke Gegenteil. Fast noch sonderbarer, als im letzten Jahr. Denn Amerikaner haben ihre ganz eigene Art, mit solchen Orten umzugehen. Die Stille hält nur kurze Zeit an, als wir im Kreis stehen. Die Neugierde und Sensationslust sind einfach zu groß. Und der Guide - nun ja, er redet leider zu gern....

 

Ich sondere mich ein wenig ab - ein schwieriges Unterfangen in einem Kreis von vielleicht 50 bis 100 Metern. Aber ich bin schon ein wenig "geschult" mit der Gegenwart schaulustiger, weißbegieriger Menschen um mich herum. Und es gelingt mir, in mich selbst einzutauchen und ganz auf mein Fühlen umzuschalten. 

 

Licht. Ich bin das Licht. Ich fühle eine Regenbogenaura um mich herum und es macht mich total glücklich. 

 

"Wir werden immer in deinem Rücken stehen. Dir Kraft geben." Die Steine sprechen zu mir und sie haben die gleiche Botschaft für mich, wie ihre Schwestern und Brüder im hohen Norden Schottlands. 

 

Dieser Ort hier ist direkt mit dem Erdinneren verbunden. Pure Kraft. Reines Sein. Ich stehe tatsächlich im Zentrum Britanniens. Hier schlägt - zusammen mit Avalon - das spirituelle Herz dieses Landes. Der Lichtstrahl, der von hier den Himmel erreicht strahlt wie eine Sonne. So kraftvoll und wunderschön. Und inmitten dieser Schönheit spüre ich mich selbst bewußter und klarer als jemals zuvor. Ich bin ein Engel.......

Heilarbeit für Menschen, Orte und die Erde 0