ca. 21 km, Aufstieg 650 HM, Abstieg 500 HM
Es ist so leicht zu laufen, nach einem Tag der Stille und Ruhe. Kein Ziel ist heute in mir. Ich folge nur meinem Herzen und komme doch bis nach Pelekas.
Der Abschied von Kostas fällt schwer. Aber - ich bin Wasser. Ich muss fließen. Ich muss mich bewegen. Nicht im Takt fremder Trommeln. Auf meine Art. Leicht. Klar. Rein. Ich streife durch "meinen" Wald. Das mystische Stück voller Felslandschaften. Steige auf den Agii Deka und lausche der Stille auf dem Gipfel, bei der kleinen Kapelle. Die Blumenlandschaft beim Kloster nebenan ist ein Gedicht. Der Abstieg mit den weiten Ausblicken genauso. Lange Mittagspause.
Jede Pause gehört meinen Füssen, dem Lüften, der Versorgung meiner Blasen. Das letzte Stück zieht sich doch noch einmal. Aber diese herrlichen Olivenhaine sind wieder traumhaft. Genauso, wie die Ausblicke, die bis hinüber nach Mirtiotissa gehen. Ich kann die Einzelheiten erkennen und versinke in diesem blauen Meeresblick, der tief in mir wie eine Sinfonie klingt. Das ist Korfu. Das ist Griechenland. Dieses Blau. Dieses herrliche, unglaubliche, tiefe Blau.
Pelekas wartet auf dem Hügel. Ein Zimmer wartet auch. Nur nicht das, das ich gern gehabt hätte. jimmy hat zu. Dafür ist in der Nähe etwas frei. Ein Kontrastprogramm zu den letzten beiden Nächten, aber sei's drum. Der Sonnenuntergang wartet auf mich an Kaiser's Thron, dem Aussichtspunkt oberhalb des Ortes. Hier sind man halb Korfu. Das schicke Hotel ist noch verwaist. Noch sind auch keine ständigen Touristenströme hier oben. Es ist still und wunder-, wunderschön.
Morgen wird es wieder einen Ruhetag geben. Unterkunft hin oder her. Ich möchte langsam weitermachen. Der Rhythmus Geh-Ruhetag-Gehtag tut mir gut. Und so habe ich endlich mal Zeit die Umgebung von Pelekas zu erkunden....