Dolmen de Couperon - Jersey

Ich fühle sofort, dass das ein heiliger Platz ist. Dieser große Lebensbaum nimmt mich gefangen. Direkt darunter liegen die riesigen Steine in einer perfekt angeordneten Formation. Über fast jedem Paar befindet sich ein Deckstein. Zusammen formen sie einen Gang, in den man nur mit Kriechen und Schlangenbewegungen gelangen würde. Dort hinein zieht es mich nicht. Ich möchte draußen fühlen. Am zweiten Steinkreis, der den Dolmengang umgibt, wie eine Umrahmung. Ich möchte dort die Energie und Kraft aufnehmen, die von diesem Platz körperlich greifbar aufsteigt.

 

Mir steigen Tränen in die Augen und als ich mich an einen Stein setze, wird der Fluß stärker und stärker. Ich lasse es strömen, fließen, ohne irgend etwas erklären oder analysieren zu wollen. Es schüttelt mich. Wie eine Reinigung empfine ich diesen Tränenfluß. Ich habe den ganzen Morgen in St. Helier verbracht, der kleinen, unglaublich geschäftigen Hauptstadt Jerseys. Was immer ich dort an Hektik aufgefangen habe, fließt jetzt wieder von mir ab. ich komme zur Ruhe. Und alle Energien, die nicht zu mir gehören, können gehen. Dieser Platz hilft mir, sie loszlassen. 

Mein Blick schweift über das Meer. Weit hinaus. Und auch in mir wird alles weit, leicht und frei. Ich fühle meine Verbindung zum Himmel und zur Erde wieder.

 

"Erinnere dich, woher du kommst." Es ist eine Stimme, die ich höre. In meinem Kopf und doch nicht von mir. Als würde jemand mit mir sprechen. Mit einem Hauch, einem Flüstern, einem Ahnen. "Erinnere dich, woher du kommst." Und ich erinnere mich. Ich erinnere mich an die Sterne. An meine Heimat, das All. Ich sehe es, fühle es, atme es. Das Universum tanzt vor meinen Augen. Welten entstehen und vergehen, ein wunderbares Stück Musik, ganz im Fluß, ganz im Einklang miteinander. Ich bin ein Himmelskind und gleichzeitig fühle ich intensiv meine Verbindung zu dieser Erde, auf der ich hier sitze. 

 

Die Anordnung der Steine hat sich seit ihrer Errichtung verändert. Auch das ist für mich deutlich. Die Energie ist nicht mehr so, wie sie einmal war. Nicht mehr so klar. Ich habe das Gefühl, die Steine speichern Erinnerungen an eine andere Welt. Aber dieses Gefühl wird nicht greifbarer, es ist nur vage da. Etwas wurde hier verändert. Aber für mich reicht die Kraft aus, mich wieder ganz zu zentrieren und mich zu erinnern, dass ich aus beiden Welten komme. Von den Sternen und von der Erde. Dass beide zu mir gehören und sie ermahnen mich, mich nicht in einer zu verlieren. So, wie ich es heute morgen noch getan habe, in dieser Stadt der Finanzjongleure und Geschäftsleute.

 

Ich bin wieder bei mir. Und danke den Steinen für ihr Geschenk und ihren Erbauern....

Heilarbeit für Menschen, Orte und die Erde 0