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Wintersonnenwende. Niemals ist die Dunkelheit und Abwesenheit der Sonne präsenter als in dieser Nacht. Und niemals ist das erste Morgenlicht willkommener.

 

Die Zeit zwischen Samhain und heute ist die Zeit der Innenkehr, der Abwendung von der äußeren Welt. Es wird dunkler und dunkler. Alles verlangsamt sich. Die Welt atmet aus. Das alte Jahr legt sich zur Ruhe. Ein Zyklus stirbt.

 

Doch dieser Tod ist das Samenkorn des neuen Lichts. Der Beginn des neuen Lebens, der Anfang des neuen Jahres. Diese Nacht ganz bewußt zu durchwachen und am Morgen das neue Sonnenlicht zu begrüssen, ist der Jahreswechsel, der uns auf's Innigste mit dem Rhytmus der Natur, der Erde und allen Lebens verbindet.

 

Zu diesem Fest gehört - am Abend oder in der Nacht - der Rückblick auf das vergangene Jahr. Für mich ist es ein Eintauchen in jeden der vergangenen Monate mit allen ihren Herausforderungen, Geschenken und Höhepunkten, mit den Tränen und der Freude. Ich lasse die Menschen vor meinem inneren Auge auftauchen und danke ihnen für ihre Gaben und ich schaue zurück auf das, was ich anderen Menschen schenken konnte. Ich lausche der Musik, die mich in diesem Jahr besonders berührt hat und feiere die Schritte, die ich gehen konnte, in diesem letzten Zyklus. Es ist eine sehr intensive Rückschau. Intensiv, bewußt und mit sehr viel Stille.

 

Für mich ist die Begrüßung der Sonne am ersten Morgen des neuen Jahres ein Augenblick tiefster Freude. Die Welt ist neu geboren und ich bin neu geboren. Der jetzige Tag ist der Moment des Pläne Schmiedens. Worum soll es im neuen Jahr gehen? Wohin möchte ich meine Lebensreise führen lassen. Welche Wünsche möchte ich mir erfüllen? Welche Hoffnungen begleiten mich? Gibt es Menschen, denen ich begegnen möchte? Beziehungen die neu geboren werden wollen? Es ist auch der Tag, an dem ich die Menschen anrufe oder ihnen schreibe, mit denen ich mich wieder auf's Neue verbinden möchte. 

 

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Die christliche Tradition hat viele Elemente der Wintersonnenwende übernommen und leicht verwandelt. Weihnachten und Silvester sind beide aus diesem Ursprung entstanden.

 

Auch der Weihnachtsbaum ist eigentlich eine alte Tradition der Wintersonnenwende. Ein immergrüner Baum verkörpert die ewige Kraft des Lebens in all den Zyklen dieser Erde. Mit Kerzen, getrocknetem Obst und Früchten und kleinen Strohrädern (den Strohsternen) geschmückt, umrahmt von roten Bändern in den Zweigen, die Lebensfreude und Wachstum symbolisieren, begleitet er uns seit langer, langer Zeit.

Weitere Symbole und Bräuche:

  • Verbrennung eines Julscheits aus Eichenholz, Kraft für die Sonne
  • Misteln, Tannenzweige und Efeu als Schmuck
  • Entzündung von Roten Kerzen mit Sonnensymbolen
  • Räucherwerk aus Pinie, Sandelholz, Wacholder und Rosmarin  
Heilarbeit für Menschen, Orte und die Erde 0