Irland ist das Reich von Feen und Gnomen. Das Reich der unsichtbaren Wesen, die doch ganz präsent in unseren Seelen zu Hause sind. Eine Insel, deren Zerissenheit schmerzt und deren Grün den Augen schmeichelt. Es ist das Land des Regens und Wassers. Das Land von wilden Winden, steilen Küstenklippen und sanften Hügelländern. Ein Land des Horizonts.
Das Selbstverständnis der Iren ist von ihrer Geschichte geprägt. Von dem langen Tauziehen zwischen Unabhängigkeit und fremden Machtinteressen. Normannen und Engländer gegen Irland. Ein echtes Miteinander gab es nie. Immer waren die jeweiligen eigenen Interessen denen des Landes überlegen. Die Fremden kamen als Ausbeuter, nicht als Freunde. Irland als extra Juwel in der Krone - nicht als gleichwertiger Partner. Das trübt das Verhältnis mit den Nachbarn bis heute.
Musik ist das Wahrzeichen dieser Insel. Mitreißend, lebendig, wehmütig. Alles auf einmal. Und allgegenwärtig. Kein Pub ohne spontane Musiksessions. Dazu kommt der Irish Steptanz, der seinen Siegeszug über die Bühnen der Welt erlebt hat. Was auch immer aus Irland an Musik kommt, sie bringt das Blut in Bewegung und die Beine zum Hüpfen. Zumindest bei mir.
"Titanic" war der Durchbruch der Gruppe und das erste Mal, das ich ihre geniale Musik entdeckt habe.... Ich habe nie schnelleren und elektrisierenderen Irish Folk gehört. Er geht direkt in die Beine, sitzenbleiben unmöglich. Bis heute ist "Gaelic Storm" mein absoluter Irish-Favourit, der alles verköpert, was mir bei der wunderschönen grünen Insel in den Sinn kommt...
Eines meiner absoluten Herzens-Stücke.
Ich liebe Irish Step. Ich liebe es einfach, wenn diese Armee von Menschen in gleichem Takt die Bühnenbretter berührt. Diese Kraft, dieses Feuer, diese pure Energie.... Woa, da könnte ich alles vergessen. Und "Riverdance" war mein absolutes Aha-Erlebnis, dass mich auch heute noch quer durch das Zimmer steppen lässt...
Die Magdalenen-Heime in Irland wurden geleitet von den Barmherzigen Schwestern (Sisters of Mercy). Ihr Auftraggeber: die katholische Kirche. Familien und Waisenhäuser schickten dorthin junge Mädchen. Waren sie erst einmal dort, wurden sie eingesperrt und mussten 364 Tage im Jahr in Wäschereien ohne Lohn arbeiten, um dabei ihre Sünden zu bereuen. Oft lebenslänglich. Sie wurden geschlagen, man ließ sie hungern, verspottete und vergewaltigte sie. Ihr neubeborenen Kinder wurden ihnen weggenommen. Wenn nötig mit Gewalt. Diese “Sünden” waren unterschiedlichster Art: Ausreichend war die Tatsache, eine unverheiratete Mutter zu sein oder zu hübsch oder zu hässlich. Zu dumm oder zu schlau. Oder das Mädchen war Opfer einer Vergewaltigung und hatte es gewagt, darüber zu sprechen. Tausende von Frauen lebten und starben in diesen Anstalten. Das letzte Magdalenen-Heim in Irland wurde erst 1996 geschlossen.
In The Wind That Shakes the Barley kämpfen zwei Brüder im irischen Unabhängigkeitskrieg mit Guerilla-Aktionen gegen die britischen Streitkräfte, doch schon bald gehen ihre Ansichten auseinander. Es ist ein schonungslos-brutales Drama über die Anfänge der Irish Republican Army und ihren Guerilla-Krieg gegen die englischen Besatzer, der Brüder zu Todfeinden macht.
Für die einen ist er ein Verräter, für die anderen ein Nationalheld: Der irische "Braveheart" Michael Collins entzweit bis heute eine Nation, die einen jahrhundertelangen Krieg gegen die Engländer führt und von Terror und Gewalt zerrissen ist. Michael Collins, Guerilla-Stratege und Revolutionär, später Politiker und Friedensverhandler, gehört zu den Schlüsselfiguren dieser irischen Tragödie, die sich um 1920 dramatisch zuspitzte und mit dem Tod des Helden endete. An eine Realisierung der Geschichte war lange Zeit nicht zu denken. In England hätte man den Film nicht drehen können, und Hollywood schreckte vor der Sprengkraft der Story zurück. Collins war immerhin Mitbegründer der selbst in Amerika nicht unbekannten Irisch-Republikanischen Armee (IRA).
Mit viel Dramatik, Wärme, aber auch augenzwinkerndem Witz erzählte Frank McCourt von seiner entbehrungsreichen Kindheit in Irland, von Hunger, Armut, dem Alkoholismus seines Vaters und dem verzweifelten Überlebenskampf seiner Mutter. Der Film basiert auf seinen Memoiren, ein preisgekröntes Buch.
Ein IRA-Kämpfer reist nach New York, um Stinger-Raketen zu beschaffen. Er kommt ausgerechnet bei einem irischstämmigen Polizisten unter, der bald Verdacht schöpft. Ein sehr berührender Film, der nicht nur die menschliche Seite ganz nah bringt sondern auch einige Hintergründe, wie darüber, wie der Kampf der IRA finanziert wurde und das Netzwerk der irischen Emigranten funktioniert.
Eine britisch-irische Filmkomödie aus dem Jahr 1998, in der ein kleines irisches Dorf das Weiterleben eines verstorbenen Lottogewinners vortäuscht, um den Gewinn nicht verfallen zu lassen. Herrlich witzig und skuril. Zur Nachahmung empfohlen?! ;-)