Skara Brae - Orkney's



Skara Brae ist die besterhaltene Siedlung Nordeuropas aus der Steinzeit. Erst 1850 kamen die Fundamente bei einem Sturm zum Vorschein Bis dahin hat der Sand sie konserviert. Gut versteckt. Über Jahrtausende. Ganz in der Nähe der Häuser, liegt der Skaill House. Hier lebte Mann, der das Dorf entdeckte. Das Haus wirkt düster, es könnte gut in einem Gruselfilm mitspielen. Dagegen ist Skara Brae ganz heiter und licht. Es liegt direkt am Meer, in einer wunderschönen Bucht. Der stürmische Wind wirbelt den Sand auf und beatmet Wellen, die in herrlich weißen Fontänen ans Ufer krachen. Es ist die Stimmung, die ich so liebe. Es ist die Stimmung des stürmischen Westmeeres. 

Meine Schritte führen mich zuerst zu einem komplett wieder aufgebautem Haus. Hier ist alles so, wie es einmal war. Nur die Fische, die dort auf den Steinen liegen, sind Attrappen. Der Raum ist beleuchtet. Und nach nur einem Atemzug kann ich die Menschen sehen und fühlen, die hier einmal gelebt haben. Sie sind da. Sie sind anwesend. Sie heißen mich willkommen, in ihrem zu Hause. Das, was Zeit und Raum normalerweise trennt, ist nicht mehr da. Kinder nehmen mich an die Hand. Lachend. Sie freuen sich, mir ihr Dorf zeigen zu können.

Alles hier drin ist mir vertraut. Ich kenne diese Menschen. Es sind Menschen aus meiner Vergangenheit. Es sind Menschen, die über die Inseln im Westen hierher kamen. Atlantis. Sie haben hier mit ihrem Wissen und ihren Fähigkeiten, eine neue, simple Heimat geschaffen. Jedes Detail der Häuser ist fein und durchdacht. Die Steine fühlen sich fast kunstvoll geschichtet an, die Gänge, die ins Innere führen, schützen vor dem Sturm. Alles ist durchdacht, alles ist stimmig. Und - es ist schön. Ich fühle mich total wohl hier drinnen. 

Die Kinder führen mich hinüber zum eigentlichen Dorf. Ihre Kinder. Den Häusern hier fehlen nur die Dächer, sonst ist alles da. Eine ganze Siedlung. Verschachtelt. Erbaut und bewohnt in zwei Phasen. Ich kann die Entwicklungsschritte im Bauen richtig nachverfolgen. Über allem ist das grüne, leuchtende Gras. Über allem liegt der salzige Geruch der Gicht. Über allem ist ein Gefühl von Harmonie und Schönheit. Das hier ist nicht nur ein praktischer Platz, es ist auch einer, der die Seele streichelt. 

In mir ist nur Freude. Ich geniesse das Zusammenfließen der Zeiten. Das Verschwinden der Zeit, die mich von diesem Ort und seinen Menschen trennen würde. Ich geniesse die Einheit. Ich geniesse das Gefühl, dass alles zusammen gehört. Und dass die Botschaften, das Wissen, die Weisheit von uns Menschen niemals verloren geht. Egal zu welchen Zeiten, in welchen Welten, es erlebt wurde.

 

Ich fühle mich verbunden, zutiefst verbunden, mit meinen Ahnen, meinen Freunden, mit allen Wesen, die jemals hier auf diesem Boden gelebt haben. Und wieder staune ich vor den Wundern, die mich noch erwarten. Den Wundern, die alle Grenzen überschreiten und eine Welt sichtbar machen, die ich nur aus meinen Träumen ahne. Den Wundern, die aus einer zerrissenen und geteilten Welt, eins machen können. In jedem Atemzug. Wenn wir bereit dazu sind. Wenn ich dazu bereit bin. Dann geschieht es. So, wie jetzt.

Heilarbeit für Menschen, Orte und die Erde 0