The Lost Gardens of Heligan - Cornwall

Die Vermarktung englischer Gärten ist nicht wirklich meine Welt. Und auch die ungebremste Begeisterung der Besucher und die frenetischen Beifallsbekundungen bleiben mir etwas fremd. Mein liebsten Gärten sind die, in denen alles wild und wunderbar frei wächst. Die meisten der Gärten auf der Insel haben die Philosophie verinnerlicht, das nur die ordnende Hand des Menschen, aus der Natur vollendete Schönheit schaffen kann. Überall in England ist der Einfluss menschlicher Tatkraft spürbar. Ich weiß nicht, ob es überhaupt noch eine Landschaft gibt, die nicht in irgendeiner Form gestaltet worden ist. Ich kann die Ideen geniessen, ich kann in den Farben schwelgen, aber der Gedanke dahinter, hat für mich keine Kraft. Im Gegenteil.

 

Trotzdem - trotz typisch gewöhnungsbedürftiger Eintrittspreise, Gartenshop und Restaurant - kann ich in diesen "Lost Gardens" meinen Weg finden. Und ein Geschenk. Die ordentlichen, aufgeräumten Blumenarrangements lasse ich links liegen. Es zieht mich zum Dschungel. Vorbei an diesen wunderschönen Figuren, die mit dem Gras und dem Wald verwachsen sind. Da werden Elfenträume in mir wach.... Es sind nur viel zu viele Leute unterwegs, um wirklich in diese Schwingung einzutauchen. 

 

Aber in diesem kleinen Areal voller exotischer Pflanzen, verlaufen sich die Menschen. Jeder findet seine stille Ecke, wenn er es denn möchte. Meine Augen betrachten staunend eine Vielfalt, die ich noch nie so kunstvoll verwebt erlebt habe. Ich weiß nicht, ob diese Pflanzen jemals nebeneinander wachsen könnten. Aber hier tun sie es. Und in mir beginnt sich ein Gefühl auszubreiten, wie ein warmer, weicher, fluffiger Wattebausch.

 

So muss das Paradies aussehen. So sollte diese Welt aussehen. So sollten wir alle, Menschen, Tiere, Pflanzen, Wesen nebeneinander und miteinander leben. Hand in Hand. Gemeinsam. Verwoben. Eins und doch ganz verschieden in unserer Vielfalt und unverwechselbaren Individualität. Jedes einzelne Wesen kommt an diesem Platz zur Geltung. Jedes hat seinen Raum. Und doch wirken sie zusammen wie ein wunderschöner, reich geschmückter und in höchster Vollendung geknüpfter Teppich. 

 

Ja, das ist meine Erde. So fühle ich sie. So sehe ich sie. So lebt sie in meinem Herzen. Und so wünsche ich sie mir. Über-, überall. 

Heilarbeit für Menschen, Orte und die Erde 0