Le Pouquelage de Faldouet - Jersey

Der Weg zu dem Dolmen ist wie ein natürlicher Pilgerpfad. Schmal zieht er sich zwischen zwei Felder hindurch. Schnurgrade, komplett überwachsen. Ein geheimnisvoller, grüner Tunnel.

 

Nur eine Baum- und Strauchreihe trennt mich von den lauten Traktoren, die gerade Kartoffeln ernten und doch bin ich in einer ganz anderen Welt.

 

Der Tunnel öffnet sich in einen runden, grasbedeckten Platz. Einem kleinen Hügel und ganz im Zentrum stehen die Steine. Perfekt angeordnet. Ein Deckstein wölbt sich wuchtig über dem Altarraum. Darin sehe ich Blumen liegen. Wie kleine Liebesgaben. 

 

Mein Füße bewegen sich von allein mitten hinein in den Steingang. Ich lehne mich an einen dieser Steine, nur er ist "der Richtige", das fühle ich und öffne mich innerlich ganz weit. Keine Erwartungen in mir, nur lauschen und zulassen, was auch immer geschehen möchte. Sofort fließen wieder die Tränen. Energien schütteln sich durch meinen Körper, erschüttern mich ganz tief. Es ist eine Macht, eine Kraft, die durch mich hindurchfließt. 

Ich sehe mich selbst, ich fühle mich selbst anders als eben noch. Ich trage ein weißes Gewand und auf meinem spirituellem Herzen liegt eine Kette. Es dauert eine Weile, bis ich das Zeichen erkennen kann, dass ich da trage. Das Zeichen einer in sich verschlungenen Schlange. Atlantis. Das ist die Schlange von Atlantis. Die Erkenntnis kommt schlagartig, wie ein Blitzschlag. Als würde sich eine Tür öffnen, in ein lange vergessenes Land. In eine lang vergessene Erinnerung, eine lang vergessene Zeit. Meine Vergangenheit. Die Vergangenheit von uns allen. Von uns Menschen. Atlantis.

 

Diese Steine sind Speicher der Geschichte. Auch das ist mir jetzt ganz klar. Ich fühle ihre Kraft. Sie bewahren die Erinnerung an die Zeit. Sie lassen sich abrufen, wann immer man dazu bereit ist. Wann immer ein Mensch offen dafür ist. Ich habe solche Geschichten von Steinkreisen schon oft gehört, aber nie selbst erlebt. Jetzt bin ich mitten in meiner Erfahrung mit dieser Energie und alles wird ganz klar. Ohne jeden Zweifel. Als wenn in mir eine Sonne aufgeht. 

Ich spüre, dass ich nicht mehr allein bin. Um mich herum hat sich ein Kreis von Wesen gebildet. Menschlichen Wesen. Meinen Ahnen. Atlantiden. Sie Sie schauen mich an. Es ist kein Laut hörbar, kein Luftzug bewegt sich. Wie sind nur in tiefem Kontakt. Ich fühle mich als ein Teil ihres Wissens. Ein Teil ihres Seins. Tief verbunden. Es ist der Kreis meiner Ahnen. Ein Kreis meiner Ahnen. So wie es die anderen Kreise auch sind, die ich schon kenne. Aus verschiedenen Welten, verschiedenen Zeiten, verschiedenen Ebenen. 

 

Jetzt gehört auch Atlantis dazu. Wieder wird ein Stück meiner Geschichte vollständiger. Meiner Erinnerung. Und ein Teil der Geschichte der Menschen. Der Geschichte dieser Erde. Es braucht keine Worte mehr. Die Erkenntnisse sind in mir. Eine neue Tür hat sich geöffnet. Ich weiß, dass ich diesen Kreis von jetzt an immer fühlen werde. Die Verbindung ist da und wird nie mehr gehen.

 

Auch als ich fast zwei Wochen später die Insel mit der Fähre verlasse, geht mein Blick in Richtung Faldouet. Ein Teil von mir ist mit diesem Land verbunden. Ein Teil von mir ist mit Atlantis verbunden. Und ich weiß genau, das hier ist nur ein Anfang. Der Strom der Erinnerungen und Bilder an die Zeit vor unserer Zeit hat begonnen. In mir ist Freude, pure Freude. Endlich darf auch diese Vergangenheit wieder leben, auferstehen, bewußt werden. Endlich ist es Zeit dafür.

Heilarbeit für Menschen, Orte und die Erde 0