Tag 2 - Alonaki nach Dafnata

ca. 22 km, 500 HM Aufstieg, 250 HM Abstieg

Die Sonne scheint! Sie kitzelt mich gaaaaanz früh am Morgen wach und nicht, wirklich nichts hält mich mehr in den Federn. 

 

An jedem Ecke wartet ein tolles Motiv auf meine Kamera. Ich schwelge im Licht, ich schwelge in Farben, Formen, Düften.... Die alten Olivenhaine vor Paramonas sind ein Traum bei diesem Wetter. Ewig bleibe ich hier sitzen, Tränen fließen, die Verbindung zur Insel ist ganz präsent und tief - genau hier. Bäume sind Kraftorte - das hier ist einer meiner wichtigsten auf ganz Korfu. Ihre Wurzeln reichen in die Erde, geben mir Halt, Stärke, Mut. Ich bin so unendlich dankbar, hier sein zu können, sie zu fühlen, zu berühren, mich anzulehnen. Mit Blicken zu liebkosen, zu umarmen und glücklich im Gras zu liegen.

 

Dann kommt der Aufstieg, der erste Aufstieg von heute. Traumblicke, die für jede Anstrengung entschädigen. Eine Mittagspause in Ano Pavliana, die weite Ebene vor Strongili. In diesem Frühlingsgrüntaumel ist selbst sie ein Traum. Zum ersten Mal habe ich sie im superheißen August kennengelernt und es war wie die Wüste selbst. Heute säumen Pfützen den Weg, überall Grün, überall Blumenpracht. Unglaublich, dieser Kontrast ändert mein ganzes Inselbild auf einen Schlag. Ich war einfach nur gegen die Natur unterwegs, beim ersten Mal. Für solche Fehler zahlt man in Griechenland sofort. Damals mit Blasen und Sonnenstich. Heute mit fliegend leichten Schritten. 

 

Ich möchte nur bis Strongili. Das würde reichen. Vollkommen. Aber - es gibt keine Unterkunft. Also, muss es doch mehr sein. Zuviel an diesem Tag. Ein Anstieg zuviel. Eine Stunde zuviel. Dafür ist das Abendlich traumhaft schön und ich halte immer wieder an, um zu fotografieren oder einfach nur zu schauen, zu schauen und zu schauen. Dann der Gipfel. Komianata und kurz darauf Dafnata. Ich weiß, es gibt hier ein Café. Ist da jemand?

 

Ja!!!! Kostas steht besenschwingend vor der Tür und macht die Straße sauber. Er lacht mich an: "Du schaust müde aus!" "Ja, bin ich auch..." "Brauchst du ein Zimmer?" 

 

Unglaublich. Hier in diesem kleinen Nest am Rand vom Nirgendwo, wo das Abendlicht so schmeichelt, das ich Korfu geradewegs zur goldenen Insel umbenennen könnte - hier wartet ein Luxusappartment auf mich. Und leckeres Essen noch dazu. Und umwerfende Gastfreundschaft. Ich bin vollkommen hin und weg. Die Blase am Fuß ist eine wunderbare Gelegenheit, das gleich noch etwas länger zu genießen. Zwei Nächte bleibe ich mindestens!

Heilarbeit für Menschen, Orte und die Erde 0